Die enormen Größen der hydrogeformten Bauteile erschweren die Wartung erheblich. Einen vorrätigen Ersatz zu finden, ist nicht einfach. Wenn ein komponent beschädigt ist, muss es repariert werden, um den Betrieb der Anlagen aufrechtzuerhalten. Dieser Prozess erfordert sowohl Können als auch Zeit. Regelmäßige Kontrolle des Verschleißes, Reverse Engineering von Ersatzteilen, Sicherstellung korrekter Schweißarbeiten, maschinelle Bearbeitung der Teile in die vorgesehene Form – all das ist keine leichte Aufgabe.
Vorausschauende Unternehmen haben erkannt, dass neue Technologien ihnen helfen, die Effizienz und Präzision dieses Prozesses zu verbessern. Ihr Geheimwaffe? 3D-ScannEn.
Matthew Percival, ein in Kanada ansässiger Dienstleister für 3D-Scans, hat diesen Trend aus erster Hand miterlebt. In den letzten zehn Jahren ist sein Unternehmen 3DRE zum bevorzugten Spezialisten für viele Wasserkraftwerke in British Columbia geworden, und Percival selbst hat Hunderte von hydrogeformtenBauteilen bearbeitet.
Kürzlich hat er seine Fähigkeiten bei einem Wasserkraftwerk eingesetzt, in dem Bimsstein erhebliche Schäden verursacht. Die Anlage nutzt 3D-Scan-Workflow in zwei verschiedenen Schritten: zur Kontrolle des Verschleißes und zur Reparatur eines bestimmten Teils sowie zur Digitalisierung der vorhandenen Teile für zukünftige Ersatzbeschaffungen.
3D-Scan-Workflows für hydrogeformte Bauteile
Bimsstein sind abrasive Partikel, die entstehen, wenn überhitztes, stark unter Druck stehendes Gestein schnell aus einem Vulkan ausgestoßen wird. „Der Bimsstein im Wasser verschleißt alle Wehrklappen, Laufräder und weitere Teile. Er verursacht sogar Löcher direkt in den Laufrädern. Das Werk musste die beschädigten Turbinenteile entfernen, neue Bleche anschweißen und die Schweißnähte anschließend auf die richtige Dicke bearbeiten“, erklärt Percival.
Für die Inspektion eines Auslaufrohrs — ein großes Bauteil, das am Austritt der Turbine angebracht ist und die Austrittsgeschwindigkeit des Wassers verringert — sowie der Wehrklappen, flügelartige Platten am Eingang des Generators, die den Wasserfluss zum Laufrad regulieren, kamen ein tragbarer 3D-Laserscanner und die Software Geomagic Control X zum Einsatz.
3DRE entschied sich für das TrackScan-P System von SCANOLOGY, das mit einem optischen Tracker ausgestattet ist und große Bauteile mit oder ohne Zielmarkierungen messen kann. Um die Unterseite des Bauteils zu erfassen, musste dieses angehoben werden; die Zielmarkierungen ermöglichten das Bewegen und gleichzeitige Scannen des Bauteils. Zwei Personen führten den Scan innerhalb von 3 Stunden mit einer Punktabstand von 2 mm durch und erzeugten dabei insgesamt 11 Millionen Datenpunkte.